Asche zu Asche

Der verlorene Schuh Aschenputtels Der verlorene Schuh Aschenputtels

Vor der Erfindung der Schrift war die einzige Möglichkeit der Wissensweitergabe, die der mündlichen. So kennt das Judentum den Talmud, also die mündliche Überlieferung, im Gegensatz zur Thora, der Schriftrolle. (Thora wieder stammt vom indogermanischen „Rota“ ab, was „Rad“ bedeutet. Lassen wir es drehen, finden wir: „Rotarotarotarotarotarotarota“. Das Wort TAROT bedeutet das selbe. Das Rad des Lebens. Lesen wir es rückwärts, also drehen es in die entgegengesetzte (!) Richtung erhalten wir: „ratoratoratoratora“ – TORA, also Thora.). Der Islam kennt die Hadithen. Das Germanentum, das durch die orientalische Christianisierung vernichtet wurde kannte das MÄRCHEN (natürlich gibt es auch die Erzählungen von 1000 und einer Nacht und viele andere ähnliche Überlieferungen, aber streng genommen sind das keine Märchen, denn sie sind nicht germanischen Ursprungs.)
Eine Mär oder Märe ist eine „okkulte Erzählung“. Das was wir als Märchen kennen, die von den Gebrüdern Grimm gesammelt wurden, sind in Wirklichkeit teilweise Jahrtausende alte mündlich überlieferte Wissens-Bilder, die IMMER druidisches bzw. okkultes spirituelles Wissen oder Lebensweisheiten transportierten. Disney-Verkitschung hat dem Märchen dann in seiner immensen Tiefe und Weisheit den Verblödungs-Todesstoß versetzt und es zur reinen Kindergeschichte degradiert. Märchen sind aber LEHRBILDER.
In einer Zeit der Illiteraten, als niemand las und schrieb – bei den Germanen war das bis zur Begegnung mit den Römern so, denn die Runen wurden NICHT geschrieben, sondern waren wie das alte Hebräisch AUSSCHLIESZLICH den Druiden/Priestern und heiligen Frauen vorenthalten. Das deutsche Wort „Buchstabe“ stammt von der germanisch-druidischen Tradition ab, die Runen aus Buchenholz zu schnitzen und zur Weissagung zu werfen. Es waren BUCHENSTÄBCHEN.
Die Schriftlosigkeit hatte aber großen Einfluss auf das DENKEN der Menschen im Allgemeinen. Während der Mensch von heute ganz klar in SPRACHE denkt – er hat das ja seit dem Erlernen der Schrift sehr tief verinnerlicht – dachte der illiterate Mensch vergangener Jahrtausende und Kulturen mehr in BILDERN und METAPHERN als in geradlinig nüchternen Beschreibungen, unserer Zeit. So erkennt man an allen heiligen Schriften rund um den Globus in ALLEN Kulturen die ganz klare Tendenz, Weisheiten und Wissen in Übertragungen, also Metaphern auszudrücken.
Die Metapher war/ist die Eselsbrücke dieser Zeiten. Der psychologische Trick (!) der mündlichen Überlieferung ohne Schrift Wissen und Weisheit über Generationen zu erhalten UND das darin verborgene Wissen vor den Uneingeweihten zu verbergen.

Eine der schönsten Metaphern über die wahre göttliche Natur des Menschen ist die des ASCHENPUTTELS.
Während die ganze Welt darüber lacht warum wir Deutschen diesen „hässlichen“ Namen dafür vergeben und es arrogant und selbstverliebt Cinderella (Cinder bedeutet zwar „Asche“ ist aber verharmlosend, weil es eine Verkleinerungsform ist und ebenso abwertend wie „Fräulein“ ist –> „Äschchen“) nennen, was zwar hübsch klingt aber die Mär (!) VERZERRT, möchte ich erklären was es mit dem Namen auf sich hat und wie tief er in seiner Weisheit ist.

„Aschenputtel“ oder auch „Aschenbrödel“ bezeichnet niemand anderen, als jemanden, der in der Asche gräbt – vermutlich um etwas zu suchen.
Im Märchen erfahren wir, dass die Stieftochter, also DIE NICHT DAZUGEHÖRIGE, DIE FREMDE (!), die AUSGESTOSZENE, die von ihren Stiefschwestern und der Stiefmutter wie Abfall behandelt wird, angehalten wird die Erbsen von der Asche zu trennen.

DIESES Bild alleine ist extrem tief: Wofür steht die Asche?

Für das GEDEMÜTIGTE, GETÖTETE EGO.
Der Hindu-Gott SHIVA verbrennt sein EGO im Ego-Tod und als er das tut platzt sein drittes Auge auf und Funken, Feuer und Asche spritzen heraus, bis er nur noch von Asche bedeckt ist. SHI-VA heißt: „DAS WAS NICHT IST“. Das nicht Existente. Sein EGO ist TOT. Er ist EINS mit dem Kosmos. Er ist kein ICH. Er ist ein WIR. Daher ist er der Adiyogi, der erste Yogi, denn Yoga bedeutet Einheit der Seele (Atman) mit der Weltenseele (Paratman) und damit mit ALLEM und ALLEN. Shiva hört auf als ICH, als EGO zu existieren und wird zum Herren der EWIGEN UNTEILBAREN EINHEIT – INKLUSION – LIEBE …

Aschenputtel ist der erwachende (!) Avatar, der in der Asche seines verbrannten Ichs nach Erbsen sucht.

Was ist die Erbse bzw. wofür steht sie?

Sie ist Same, der in Verbindung mit Erde, Wasser, Luft, Feuer/Sonne und Zuwendung (Liebe/Ether/Prana/Chi –> das fünfte Element) Frucht bringen kann und sich VERHUNDERTFACHT. Die Erbsen herauspicken ist also das Lehren-Ziehen aus der Vernichtung des Egos, aus den Niederlagen der Vergangenheit um mit dieser Weisheit und der damit verbundenen SELBSTERKENNTNIS plötzlich zu verstehen:

„Moment mal…! Ich bin doch gar nicht Asche … ich bin Avatar … eins mit dem Paratman … gottgeboren … ich bin eine WAHRE PRINZESSIN…!!“
Aschenputtel wird von ihrer „Familie“ so lange gedemütigt, bis sie zu ihrer wahren Stärke und Schönheit erwacht.
Sie wird also gezwungen so lange die Erbsen von der der Asche zu trennen, bis sie „dazugehören“ darf, bzw. siehe oben.

Die FEE ist hier die Stimme der SELBSTERKENNTNIS.
DAS Aschenputtel (es ist nicht schön ein „DAS“ zu sein) wird von einem Neutrum zur Prinzessin, weil es seine WAHRE NATUR erkennt und beginnt in seiner ganzen in ihm innewohnenden Schönheit zu strahlen. –> Das Kristall-Kleidchen und die Schühchen der Fee.

Die Ballnacht ist nun die Metapher für die Begegnung mit der Gesellschaft, in der sich das erwachte höhere Selbst nach dem Ego-Tod das erste Mal den Menschen stellt, die noch immer tief in der Ego-Identifikation der kurzweiligen Trieb-Befriedigung weilen.

Der Prinz ist der Liebende, der vom Licht des erwachten Selbst (Aschenputtel) so übermannt ist, dass er sie nicht vergessen kann und sich selbst auf die Suche macht. Nach der Wahrheit, die ja in Aschenputtel als die AUTHENTIZITÄT inkarniert ist. Alles an ihr ist REIN, UNVERFÄLSCHT, UNGELOGEN und das obwohl sie über und über von Asche bedeckt ist (wie Shiva). Er ist der „Angesteckte“. Der Schüler. Der, der durch das Beispiel eines anderen selbst erwachen will.

Der Schuh ist dabei das Symbol der Sehnsucht NACH DEM WAHREN, dem UNGEKÜNSTELTEN, dem UNVERSTELLTEN, der AUTHENTIZITÄT. Denn dafür steht Aschenputtel. Sie trägt keine Maske, ist wie Jesus in der christlichen Tradition „frei von der Lüge“.

Die Stiefschwestern und die Stiefmutter stehen stellvertretend für die Nachahmer und Copy-Cats, die im Selbstbetrug leben, die gerne jener UNVERFÄLSCHTE MENSCH wären, aber NICHT BEREIT SIND DIE ARBEIT ZU TUN, DIE ES BENÖTIGT UM DIESER ZU WERDEN. Die Fraktion NARZISST. Die eifersuchtszerfressenen NEIDER, die die Erbsen neiden ohne in der Asche putteln zu wollen.
Sie sind bereit sich Zehen zu amputieren um in den Schuh zu passen (!), also IM AUSSEN zu entsprechen, also wieder eine Maske/Lüge zu tragen (typisch für Narzissten), aber NICHT dazu, selbst in den grausamen Spiegel der demütigenden Selbsterkenntnis und der damit verbundenen Aschentaufe, zu blicken.

Der Weg dorthin ist tödlich schmerzhaft.
Man geht ihn mutterseelenalleine.
Verstoßen und ausgelacht.
Betrogen und verraten von allen.
Und besonders von jenen, die man „Familie“ nannte.
Die „wahre Prinzessin/wahre Königin“ Aschenputtel hat nur ihre Verbindung zu Gott, die als Fee dargestellt ist.
Feen sind Wesen der nicht menschlichen Existenz-Ebene. Also das was man anderswo Engel nennt und nannte.

Aschenputtel – um es zusammenzufassen – ist die Metapher der INKARNATION DES GÖTTLICHEN in einem menschlichen Körper und die Metapher der SELBSTERKENNTNIS.
Es dreht sich ja in fast allen okkulten Traditionen um nichts anderes als darum.

GNOTI SEAUTON – ERKENNE DICH SELBST! Und dann tritt ein in den Tempel der Götter …

Aber der Weg dorthin führt nur über deinen TOD.
Den TOD deines aufgeblähten Ego-Konstruktes…

Das Märchen.
Für die einen ist es „nur ein Märchen“.
Für die anderen, die die Sprache der Symbole sprechen, sind es okkulte Botschaften und Lehrbilder der Weisheit der Jahrtausende und der Schlüssel zur Magie.