Sokrates, der in seiner Weisheit verstand nichts zu wissen, denn jedes menschliche Wissen ist immer nur ein Kratzen an der Unendlichkeit, zwang man den Schierlingsbecher zu trinken, Jeshua von Nazareth hat man gekreuzigt, Siegfried wurde hinterrücks aufgespießt, Mitras, Zoroaster, Osiris, Enki. Sie alle hatten eher Mühe ein gechilltes Dasein zu üben.
Jeshua war übrigens Ketzer. So erstaunlich das klingt. Aber er war jüdischer Ketzer.
Er musste dran glauben, weil er sich einen Sohn Gottes genannt hatte. Das war im Judentum aber Blasphemie. Im Hinduismus aber das Ziel jeder spirituellen Selbsterkenntnis. Es ist davon auszugehen, dass die gnostischen Lehren der Essener, aber auch jene der Griechen auf kultureller Diffusion von Wissen aus Hindustan basieren.
So nebenbei.
Johannes (der Täufer), wurde in Öl gekocht, weil er die Ankunft des Messias, des Avatars, predigte. Tja. Die Essener waren im Judentum nicht sehr beliebt. Der Ketzer ist keine Christen-Erfindung. Aber das? Das weiß der Hauptstrom-Gläubige nicht.
Schaut man dagegen über den Kaukasus hinaus in den fernen Osten, dann sieht man ein ganz anderes Bild. Der Ferne Osten scheint mit seinen Herausragenden ganz anders umzugehen und ganz anders umgegangen zu sein als das was wir den „Westen“ nennen.
Shiva. Der Adiyogi. Der Legende und Erzählung nach der erste der Yogi. Der erste, der alle 108 Chakren zur vollen Aktivität brachte und zum Avatar wurde. Zum Gott-Mensch. Zum „Sohn Gottes“.
Verehrt.
Ganz ohne Schmähung.
Ganz ohne Opfertod.
Buddha (dessen Schreibweise eigentlich einem Schreibfehler der frühen Archäologie entstammt. Heisst es doch eigentlich Budha, was von Sanskrit Vidja [der Sehende, oder Sehend – Analogie: Video, Vision] kommt).
Verehrt.
Ganz ohne Schmähung.
Ganz ohne Opfertod.
Lao-tse. Man weiß kaum etwas über ihn. Nicht einmal ob er wirklich als Person gelebt hat. Dennoch kann man davon ausgehen, dass ein Opfertod auch bei ihm auszuschließen ist, denn solche Dinge tradieren sich im Volksmund.
Es scheint tatsächlich so, als ob der Osten mit dem Weisen und der Weisheit anders umgeht. Die Dummheit, die man gemein als das Regnum Mediocritatis nennen könnte, die Herrschaft der Mittelmäßigkeit, weist sich in ihrer Überheblichkeit aus. Sie weiß alles besser, hat 1000 und ein Buch gelesen (es/sie aber nicht verstanden), kann aus allen auswendig Stellen inklusive Seitenzahl und Zeilennummer rezitieren, kennt alle Markennamen und Typenbezeichnungen von Automobilen, elektronischen Fabrikaten aller Art und ist bis ins Detail obsessiv mit dem unwichtig Wichtigen beschäftigt. Der hohe Intellekt liest nur um die Analytik seines eigenen Verstandes zu inspirieren, zu korrigieren oder zu verwerfen. Dazu braucht er oft nicht einmal das ganze Buch. Sein Verstand ist so scharf und seine Fähigkeit zur meditativen Reflexion so ausgeprägt, dass ihm ein Haiku genügt, um zur Erkenntnis zu gelangen. Oder ein Apfel. Newton und die großen Finder der Menschheitsgeschichte der westlichen Welt, inklusive Galileo Galilei, waren immer Persönlichkeiten, die aus dem inneren Reichtum der eigenen Erkenntnisfähigkeit schöpften. Und diese ist neben einer spirituellen Komponente durch die scharfe Logik des Verstandes geprägt.
In anderen Worten, Mittelmaß liest Bücher, hoher Intellekt schreibt sie.
Was ist Logik?
Logik ist, kurz gesagt, Kausalketten-Analyse.
Die Fähigkeit systemisch immanente Reaktionen vorauszusehen (weil man das System verstanden hat) und daraus auf bestimmte Konsequenzen und Folgen zu schließen. Der hohe Intellekt zeichnet sich dadurch aus, dass er hoch-komplexe Kausalketten erfassen und hochkomplexe Muster in Systemen erkennen und verarbeiten kann und dementsprechende Analysen und Voraussagen treffen kann.
Und dann kommt der Dumme. Er kennt 1000 und ein Buch, hat aber keine Ahnung wovon der Sehende spricht. Ihm fehlt trotz all seiner Bildung die Fähigkeit seinen eigenen Verstand so zu bemühen, zu echten komplexen Erkenntnismustern zu gelangen. Er steigt nach der 5ten Kausal-Ketten-Abzweigung des Sehenden einfach aus.
„Schwurbler“, „Ketzer“, „Hexe“, „Teufelsanbeter“.
Die Welt hat tausende Namen gefunden für die Unverstandenen, deren Intellekt einfach zu hoch für das Regnum Mediocritatis war.
In Opposition, die narzisstisch-selbstsüchtigen Porsche-Fahrer (nichts gegen Porsche. Wundervolles Auto.), die Klimaretter, aber Travel-Blogger (Achtung! Kausalkette!), die Anti-Glyphosat-Demonstrierer, aber Geo-Engineering aka. Chemtrail-Leugner (noch eine! Hint: Insekten-Sterben).
Der Dumme hat so viele Gesichter wie der Hochmut Wege zum Fall eröffnet.
Willkommen im Regnum Mediocritatis!